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Interpret

Newsletter
Dezember 2016

Informationen zum Jahresende

Geschätzte Leserinnen, geschätzte Leser

Es tut sich was! Es freut uns, Ihnen zum Jahresende das INTERPRET-Infomail in neuem Gewand zu präsentieren. Uns gefällt's - wir hoffen Ihnen auch.

Viele weitere interessante Projekte beschäftigen uns über den Jahreswechsel hinaus. Unter anderem ist dies der Intensivlehrgang für interkulturell Dolmetschende, die Bedeutung des Dolmetschens in Institutionen der IIZ, wie zum Beispiel im Case Management Berufsbildung, oder das Dolmetschen bei Behörden und Gerichten.

Sie unterstützen uns in diesen und vielen anderen Projekten und Tätigkeitsbereichen des interkulturellen Dolmetschens. Für die engagierte und spannende Zusammenarbeit bedanken wir uns und wünschen frohe Feiertage und ein gutes neues Jahr! Wir freuen uns, auch im nächsten Jahr wieder für Sie da zu sein.

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen!


Was ich an meinem Beruf mag, ist der kleine Sonnenschein zu sein, der die schwarze Wolke durchbricht

Niruba Marazzi, interkulturell Dolmetschende

Auf unserer Website finden Sie Audioportraits von 15 interkulturell Dolmetschenden.

Audioportraits


Zweite Durchführung des Intensivlehrgangs

Mit der finanziellen Unterstützung durch das Staatssekretariat für Migration (SEM) werden schweizweit Intensivlehrgänge für interkulturell Dolmetschende initiiert. Die zweite Durchführung des Intensivlehrgangs findet vom 11. Mai bis am 24. Juni 2017 in Olten statt (jeweils donnerstags, freitags und samstags). Verantwortlich dafür zeichnet Caritas Schweiz. Anmeldefrist ist der 30. März 2017. Die Ausschreibung und das Anmeldeformular finden Sie unter den folgenden Links:

Ausschreibung Intensivausbildung 201

Anmeldeformular Intensivausbildung 2017

Die Kursleitung wird aufgrund der Anforderungsprofile zu gegebener Zeit über eine Zulassung zum Kurs entscheiden. Die Unterlagen sowie ausführliche Informationen zum Projekt und zum Anforderungsprofil finden Sie auf der Homepage von INTERPRET:

Projekt Intensivlehrgang

Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie uns bei der Verbreitung dieses Angebots unterstützen.


Dolmetschen bei Behörden und Gerichten

Im Interesse der Qualitätssteigerung und Professionalisierung formulieren immer mehr Kantone Zulassungsbedingungen für die behördlichen Dolmetscherverzeichnisse. Dabei lassen sich zwei unterschiedliche Herangehensweisen feststellen:

Erstere orientiert sich an den Erfahrungen des Obergerichts des Kantons Zürich, welches mit der Dolmetscherverordnung aus dem Jahr 2004 und der Fachgruppe/Zentralstelle Dolmetscherwesen lange eine Vorreiterrolle innehatte. Die Fachgruppe/Zentralstelle bewirtschaftet das kantonalzürcherische Dolmetscherverzeichnis und ist zuständig für die Qualitätssicherung. Dies beinhaltet unter anderem die Durchführung von Zulassungskursen für Behörden- und Gerichtsdolmetschende sowie die Abnahme einer Zulassungsprüfung. Die Kantone Bern, Basel-Stadt und Landschaft sowie Zug haben das Modell des Zürcher Obergerichts ganz oder teilweise übernommen.

Eine neue zweite Herangehensweise stützt sich auf das Qualifizierungssystem von INTERPRET. Mit dem Weiterbildungsmodul 4 „Dolmetschen bei Behörden und Gerichten“ wird ganz gezielt das Dolmetschen im Rahmen von behördlichen Verfahren thematisiert. Die Kursteilnehmenden lernen u.a. die Abläufe bei behördlichen und gerichtlichen Verfahren, die Grundzüge des Straf- und Zivilrechts, Recherche- und Arbeitstechniken, Fachterminologie, Vorkehrungen zum Selbstschutz sowie Strategien der emotionalen Abgrenzung kennen. Es unterrichten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Justiz, Polizei, Asyl und Migration sowie erfahrene Dolmetschende. Akkreditierte Ausbildungsinstitutionen führen seit knapp zwei Jahren das Modul 4 unter anderem in Luzern, St. Gallen, Zürich und Sion durch. Explizit als Qualifizierungsmassnahme für ihre Gerichts- und Behördendolmetschenden ist dieser Ausbildungsgang aktuell von den Kantonen Luzern und St. Gallen vorgesehen.

Noch bestehen zwischen den beiden Herangehensweisen nur wenige Berührungspunkte. Im Interesse der professionellen Dolmetschenden wie auch der auftraggebenden Behörden wäre eine Öffnung der zwei Systeme, eine vertiefte Zusammenarbeit in Bezug auf Standards, Qualitätskriterien, Methoden und Konzepte sowie insbesondere eine gegenseitige Anerkennung von Erfahrungen und Bildungsleistungen wünschenswert.


Interkulturelles Dolmetschen in der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung

In der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung werden nur sporadisch interkulturell Dolmetschende beigezogen. Von besonderer Bedeutung ist eine fundierte Verständigung im Case Management Berufsbildung, in diesem Bereich ist daher die Zusammenarbeit mit interkulturell Dolmetschenden am weitesten verankert. So zum Beispiel im Kanton Solothurn: «Der Aufwand, welcher die Organisation von und die Zusammenarbeit mit interkulturell Dolmetschenden mit sich bringt, zahlt sich in jedem Fall aus. Der Nutzen einer interkulturellen Verdolmetschung ist eindeutig», betont Renata Schreiber, Leiterin der Fachstelle Case Management Berufsbildung. Die Luzerner Case Managerin Sarah Kaufmann bringt noch einen weiteren, wichtigen Aspekt zur Sprache: «Wenn im Gespräch Inhalte vermittelt werden, die für die Zukunft der Jugendlichen relevant sind, müssen das die Eltern auch verstehen. Interkulturell Dolmetschende helfen ihnen, die Situation richtig zu erfassen.» Die Bedeutung des interkulturellen Dolmetschens in Stellen der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung wird im Artikel „Mettre à profit le potentiel existant“ des aktuellen terra cognita diskutiert (S. 110-112).

terra cognita (Herbst 29/2016)


Qualifizierung

Modul 10 – Vorbereitung auf die Berufsprüfung 2017

Das Modul 10 „Rollenbewusstes Handeln in unterschiedlichen Settings“ bereitet Kandidatinnen und Kandidaten auf die eidgenössische Berufsprüfung vor. Für die Berufsprüfung von 2017 wird das Modul in der Deutschschweiz von Caritas Schweiz in Luzern und in der Romandie von Appartenances in Lausanne durchgeführt. Anmeldungen werden bis zum 30. bzw. 15. Januar 2017 entgegengenommen. Beide Durchführungen finden von März bis Mai statt. Die entsprechenden Informationen und Formulare sind auf der Internetseite von INTERPRET zu finden.

Aktuelle Aus- und Weiterbildungen

Eidgenössische Berufsprüfungen 2016

Am 22. November 2016 wurde zum zweiten Mal die eidgenössische Berufsprüfung nach dem neuen Reglement durchgeführt. Fünf Kandidatinnen mit den Dolmetschsprachen Albanisch, Italienisch, Kurdisch Kurmanci und Kurdisch Sorani stellten sich der Prüfung. Die Resultate sind noch nicht bekannt.

Nationaler Qualifikationsrahmen NQR

Analog zu allen Berufsabschlüssen wurde vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI auch die Einstufung des Fach­ausweises für interkulturell Dolmetschende und Vermittelnde im neu geschaffenen nationalen Qualifikationsrahmen NQR bestätigt. Dieser ermöglicht eine bessere Vergleichbarkeit mit anderen Abschlüssen, insbesondere auch auf internationaler Ebene. Der Fachausweis wurde, wie von INTERPRET beantragt, auf Stufe 5 eingeordnet. Die Einstufung tritt per 1.1.2017 in Kraft. Demnächst steht den Inhaberinnen und Inhabern des Fachausweises eine standardisierte Zeugniserläuterung zur Verfü­gung, und es kann beim SBFI ein persona­lisierter Diplomzusatz verlangt werden.

SBFI

Gleichwertigkeitsbeurteilung Modul 2

Die QSK hat beschlossen, die Richtlinien für die Gleichwertigkeitsbeurteilung (GWB) zum Modul 2 abzuändern: Anstelle eines "papierernen" Informationsdossiers zu einem Fachbereich des Bildungs-, Gesundheits- oder Sozialwesens, wird neu eine Dokumentation zu einem Fachbereich verlangt, der vor allem aus einer kommentierten Sammlung von relevanten Internet-Links bestehen soll. Dieser Kompetenznachweis ist einerseits zeitgemässer, und andererseits hofft die QSK, dass für die betreffenden Personen auch klarer wird, was von ihnen verlangt wird.

Der abgeänderte Leitfaden für den GWB-Prozess ist ab sofort auf der Internetseite von INTERPRET aufgeschaltet. Kompetenznachweise nach dem alten Modus können noch bis Ende Februar eingereicht werden.

Gleichwertigkeitsverfahren


Neuigkeiten und Informationen unserer Partner

Caritas Schweiz

Vom 27. Januar – 28. April 2017 führt Caritas Schweiz das Weiterbildungsmodul „Dolmetschen bei Behörden und Gerichten“ (Modul 4) in Zürich und St. Gallen durch. Die Anmeldefrist läuft bis 10. Januar 2017. Das Modul richtet sich in erster Linie an Dolmetschende mit den entsprechenden Qualifikationen, die bei der Koordinationsstelle Dolmetscherwesen des Sicherheits- und Justizdepartementes des Kantons St. Gallen gemeldet sind.

Vom 4. Februar – 19. Mai 2017 führt Caritas Schweiz das Weiterbildungsmodul „Dolmetschen bei Behörden und Gerichten“ (Modul 4) in Luzern durch. Die Anmeldefrist läuft bis 10. Januar 2017. Das Modul richtet sich in erster Linie an Dolmetschende, die bei den Dienststellen des Justiz- und Sicherheitsdepartementes sowie den Gerichten des Kantons Luzern gemeldet sind.

Vom 10. März – 28. Mai 2017 führt Caritas Schweiz das Abschlussmodul „Rollenbewusstes Handeln in unterschiedlichen Settings“ (Modul 10) im Hinblick auf die eidgenössische Berufsprüfung 2017 in Luzern durch. Die Anmeldefrist läuft bis 15. Januar 2017.

Website Caritas

intercultura, Abschiedsworte von Regula Tanner

D a n k e. Als Leiterin der modularen Ausbildung für interkulturelles Dolmetschen und der Koordinationsstelle intercultura Kanton Bern konnte ich mich während der letzten 10 Jahre im Zusammenspiel mit vielen Ansprech- und Anspruchspartnern für die Professionalisierung des interkulturellen Dolmetschens einsetzen. Durch das Aufeinandertreffen einer Vielfalt an Persönlichkeiten, Kulturen, Sprachen und Fachkompetenzen bei den Teilnehmenden und Mitwirkenden habe ich sehr viel gelernt und ich erachte es als ein Privileg, dass ich mich beruflich in einem so breiten Feld der Entdeckungen und Herausforderungen bewegen konnte. Es freut mich sehr und ich bin auch stolz, dass sich durch das tatkräftige, fachliche, finanzielle und ideelle Engagement vieler Personen und Institutionen das interkulturelle Dolmetschen zunehmend als eine anerkannte, qualifizierte Tätigkeit und Dienstleistung etabliert hat.

Mit meiner Pensionierung geht mein Wirken als Leiterin von intercultura bei der isa – Informationsstelle für Ausländerinnen- und Ausländerfragen zu Ende. Ich bedanke mich herzlich bei allen, die mich in meiner Funktion und in den Entwicklungsideen von intercultura begleitet und unterstützt haben. Ich bedanke mich für die langjährige, fachlich anregende und wertvolle Zusammenarbeit mit INTERPRET, mit der Qualifizierungsstelle, mit dem Kompetenzzentrum. Herzlichen Dank Margrit Hagenow, Michael Müller und allen weiteren Kontaktpersonen.

Brigitte Gsteiger übernimmt ab Januar 2017 meine Funktion als Leiterin und Koordinatorin der Ausbildung für interkulturelles Dolmetschen bei der isa. Ich wünsche ihr alles Gute, viel Freude und Erfolg.

D a n k e   z u r ü c k. Auch INTERPRET möchte sich an dieser Stelle bei Regula Tanner für die wertvolle Zusammenarbeit bedanken. Wir wünschen ihr viele weitere spannende und bereichernde Momente und einen guten Rutsch in diesen neuen Lebensabschnitt. Brigitte Gsteiger begrüssen wir herzlich und freuen uns auf die Zusammenarbeit.

Wechsel bei ECAP Zürich

Seit Herbst 2016 leitet Isabelle My Hanh Derungs die ECAP Zürich. Wir wünschen ihr einen guten Start und freuen uns auf die Zusammenarbeit. Fiammetta Jahreiss danken wir für ihr langjähriges Engagement und die vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschen auch ihr alles Gute für den neuen Lebensabschnitt. Ihr fachliches Wissen stellt sie uns als Vorstandsmitglied von INTERPRET weiterhin zur Verfügung, worüber wir uns sehr freuen.


Termine und Hinweise

INTERPRET-Fachtagung

Die Fachtagung 2017 findet am Samstag, 6. Mai 2017 in Bern statt. Im Zentrum stehen die verschiedenen Facetten der „Genauigkeit“ beim Dolmetschen. Wir freuen uns sehr auf den fachlichen Austausch mit und zwischen den interkulturell Dolmetschenden.

Jahrestagung der Vermittlungsstellen und Ausbildungsinstitutionen

Die Jahrestagung findet am Vormittag des 16. Mai 2017 in Bern statt.

Mitgliederversammlung von INTERPRET

Die Mitgliederversammlung findet am Nachmittag des 16. Mai 2017 in Bern statt.

Ausführlichere Informationen zu den drei Veranstaltungen werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben. Diese und weitere Veranstaltungshinweise finden Sie auch auf unserer Homepage:

Veranstaltungen

Ich brauche eine interkulturell dolmetschende Person

In der Regel läuft die Vermittlung einer interkulturell dolmetschenden Person über die regionalen Vermittlungsstellen. Sie vermitteln professionelle Dolmetschende vor Ort und via Telefon und Video.

In der Datenbank der ikDV können Sie direkt nach zertifizierten interkulturell Dolmetschenden suchen.

Ich interessiere mich für die Ausbildung

Die Ausbildung wird von Institutionen in den verschiedenen Regionen durchgeführt. Kursangebote, Termine etc. finden Sie in der Rubrik Aktuelle Kursangebote.

Das Qualifizierungssystem von INTERPRET (Zertifikat INTERPRET, Eidg. Fachausweis) wird in der Rubrik Qualifizierungssystem INTERPRET erklärt. 

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Qualifizierungsstelle (031 351 38 29) von 9:00 bis 12:30.