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Interpret

Newsletter
April 2018

Fokus Interkulturelles Vermitteln

Geschätzte Leserinnen, geschätzte Leser

Im vorliegenden Newsletter beschäftigen uns zwei unterschiedliche Themen besonders.
Erstens ist es der Fokus Interkulturelles Vermitteln: Die HEKS Regionalstelle beider Basel stellt ihr langjähriges und bewährtes Projekt AKEP / "HSK erweitert" vor und INTERPRET informiert über die diesjährige Fachtagung vom 9. Juni mit dem Thema "Interkulturelles Vermitteln: Ausbildung und Praxis".

Und zweitens laden wir Sie herzlich ein: Die Autorin Mascha Dabić stellt an der Mitgliederversammlung von INTERPRET ihren Roman Reibungsverluste vor. Die Veranstaltung ist öffentlich und Anmeldungen sind ab jetzt möglich. Wir freuen uns auf eine spannende Lesung und anregende Diskussion! 

Mit besten Grüssen, das INTERPRET-Team


Aus der Praxis für die Praxis: Rahmenkonzept «HSK erweitert»

Gastbeitrag von Mireille Gast, Programmleiterin AKEP, HEKS Regionalstelle beider Basel 

1988 lancierte die HEKS-Regionalstelle beider Basel das Programm AKEP: Anadili ve Kültür-Eğitim Programı – ein Schul-, Integrations- und Elternbildungsprogramm für Familien aus der Türkei. Von Anfang an waren im Aufbau und in der Organisation türkische und kurdische MigrantInnen aus der Region Basel, damals viele mit Fluchthintergrund, engagiert. Ihr Anliegen war ein zweifaches: Einerseits wollten sie den Kindern die Sprache und Kultur ihres Herkunftslandes weitergeben und andererseits den Familien einen guten Start in der zweiten Heimat ermöglichen. Diese Anliegen sind nach wie vor aktuell, ebenso wie das Programm AKEP. Es hat sich im Laufe der Jahre zu einem innovativen, umfassenden Integrationsprogramm entwickelt und gilt heute als Erfolgsmodell.  

Im Zentrum von AKEP steht der Unterricht in Heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) für Kinder und Jugendliche in türkischer Sprache. Ergänzend entwickelte AKEP unter Einbezug der Eltern spezifische Bildungs- und Animationsangebote. Diese verschiedenen Angebote bauen aufeinander auf und beeinflussen sich wechselseitig. Sie fördern den Schulerfolg der Kinder, damit ihnen der Übergang in weiterführende Schulen und die Berufsbildung gelingt, und sie unterstützen die Familien in ihrem Integrationsprozess. Dabei kommt den Lehrpersonen HSK in ihrer Funktion als interkulturell Vermittelnde eine wichtige Rolle zu.    

Zum dreissig jährigen Bestehen von AKEP wurde nun das vielfältige Programm praxisnah beschrieben. Mit dem Rahmenkonzept «Aus der Praxis für die Praxis: HSK erweitert» möchte HEKS sein Wissen und seine Erfahrung anderen HSK Trägerschaften sowie Fachpersonen zugänglich machen. Es soll Ideen vermitteln und motivieren, HSK-Angebote auszubauen. Zudem zeigt es die Wichtigkeit von HSK und der HSK-Lehrpersonen auf, denn guter Unterricht fördert die interkulturellen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen. Finanziert wurde das Rahmenkonzept durch das Bundesamt für Kultur.

Das Programm AKEP auf einen Blick (das Bild ist ebenfalls als Download abrufbar)


INTERPRET-Fachtagung

Interkulturelles Vermitteln: Ausbildung und Praxis

Als interkulturelles Vermitteln wird die Vermittlung von Wissen und Informationen zwischen Angehörigen verschiedener Lebenswelten und Lebensformen bezeichnet. Wo und wie arbeiten interkulturell Vermittelnde, welche beruflichen Chancen bieten sich ihnen, über welche Kompetenzen müssen sie verfügen? Und ganz grundlegend: was unterscheidet das interkulturelle Vermitteln vom interkulturellen Dolmetschen, in Bezug auf die Kompetenzen, Aufgabenbereiche oder Herausforderungen?

Die Bilder und Grafiken stammen von Vermittlungsprojekten, welche an der INTERPRET-Tagung vorgestellt werden.

Ein zentraler Teil der Tagung wird der konkrete Einblick in die berufliche Praxis sein. Viele unterschiedliche Vermittlungsangebote werden von interkulturell Vermittelnden oder den zuständigen Projektverantwortlichen vorgestellt, in kleineren Gruppen werden die Vermittlungsarbeit, Herausforderungen und notwendigen Kompetenzen diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht. 

Die Fachtagung findet am Samstag, 9. Juni 2018 in Bern statt:

  • Zeit: 9:15h bis 16:00h
  • Ort: Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40 in Bern, Bus Linie 19 bis Haltestelle Petruskirche (Fahrpläne und Karte)
  • Anmeldung bis am 27. Mai 2018 mit folgendem Anmeldeformular:

Lesung und Diskussion mit Mascha Dabić

Die Autorin Mascha Dabić stellt an der Mitgliederversammlung von INTERPRET vom Dienstag, 8. Mai 2018 ihren Roman Reibungsverluste vor. Die Lesung und Diskussion ist öffentlich. Wir freuen uns über ein zahlreiches Kommen.

Dienstag, 8. Mai, 15.30 Uhr 
„Le Cap“, Predigergasse 3, Bern (Link google.ch/maps)

Wir bitten um Anmeldung bis spätestens 28. April an . 

Mascha Dabić zeigt in ihrem äusserst lesenswerten Roman eindrücklich eine kaum beachtete Seite der Flüchtlingskrise: die Dolmetscherin im Hintergrund. Es gelingt ihr eine sehr ehrliche, selbstkritische und eindringliche Darstellung dieser Perspektive. Dem Leser/der Leserin öffnet sich eine neue Welt: Was passiert eigentlich beim Dolmetschen? Was geschieht mit den gesprochenen Inhalten? Und was mit den beteiligten Personen?

Mascha Dabić, 1981 in Sarajevo geboren, übersetzt Literatur aus dem Balkanraum, u. a. Ausgehen von Barbi Marković (Suhrkamp, 2009). Studium der Translationswissenschaft (Englisch und Russisch). Lebt in Wien und setzte sich journalistisch mit dem Phänomen Migration auseinander (derStandard.at), arbeitet als Dolmetscherin im Asyl- und Konferenzbereich und lehrt an den Universitäten Innsbruck und Wien. Mit ihrem Debütroman Reibungsverluste wurde sie von Daniela Strigl für den Franz-Tumler-Literaturpreis nominiert und landete auf der Shortlist Debüt des Österreichischen Buchpreises 2017. (www.editionatelier.at/mascha-dabic.html)

Mascha Dabić, Reibungsverluste, Roman, 152 Seiten, ISBN 978-3-903005-26-6 
edition atelier


INTERPRET-Team ist komplett

Seit Mitte März 2018 verstärkt Isabelle Wienand die Qualifizierungsstelle. Unser Team ist damit komplett. Wir heissen sie herzlich willkommen und freuen uns auf die Zusammenarbeit!

von links nach rechts:

  • Susanna Paoletti: Dolmetschsprachprüfungen & Administration
  • Dominik Huber: Buchhaltung, Zertifizierung & Mitgliederverwaltung
  • Lena Emch-Fassnacht: Verantwortliche Kommunikation & Projekte
  • Isabelle Wienand: Verantwortliche GWB & Sprachen, Organisation Berufsprüfung
  • Neela Chatterjee: Leiterin Qualifizierungsstelle
  • Michael Müller: Geschäftsleiter und Leiter Kompetenzzentrum

Neuigkeiten und Informationen unserer Partner

Bundesamt für Gesundheit BAG

Das BAG engagiert sich auch nach Abschluss des Nationalen Programms Migration und Gesundheit (2002-2017) für gleiche Gesundheitschancen für alle Bevölkerungsgruppen. Dies als Beitrag zur Integrationspolitik und im Rahmen von gesundheitspolitischen Strategien wie der Strategie zu Nichtübertragbaren Krankheiten (NCD-Strategie). Da gesundheitliche Unterschiede vor allem zwischen Personen mit unterschiedlichem sozioökonomischem Hintergrund bestehen, sind fortan nicht mehr nur Migrantinnen und Migranten im Fokus, sondern insgesamt sozial benachteiligte Personen. In den nächsten Jahren soll insbesondere der Zugang zum Gesundheitssystem für Armutsbetroffene, Asylsuchende und Personen im Freiheitsentzug verbessert werden.

AOZ Medios

AOZ Medios führt 2018 erstmals das Modul 3 „Dolmetschen über das Telefon, inkl. Einführung ins Videodolmetschen“ durch. Mit diesem erweiterten Modul greift AOZ Medios eine aktuelle Entwicklung auf dem heimischen und dem internationalen Dolmetschmarkt auf, wo das Videodolmetschen neben dem Vor-Ort-Dolmetschen und dem Telefondolmetschen zunehmend an Bedeutung gewinnt, und integriert sie deshalb in ihr Aus- und Weiterbildungsangebot. Auch dieses Modul 3 geniesst die Anerkennung seitens INTERPRET und wird beim Erwerb des eidgenössischen Fachausweises für interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln angerechnet.

  • Die erste Durchführung ist vom 30. Mai bis 20. Juni 2018 in französischer Sprache in Lausanne vorgesehen.
  • Die zweite Durchführung findet vom 26. Juni bis 18. September 2018 in deutscher Sprache in Zürich statt.
  • Detailliertere Informationen sind einsehbar unter www.aoz.ch/dolmetschmodule oder erhältlich bei Nives Grenko, Verantwortliche Aus- und Weiterbildung AOZ Medios, unter oder 044 415 66 78.

Caritas Schweiz

  • Im Herbst / Winter 2018 führt Caritas Schweiz zwei Mal das Modul 4 Dolmetschen bei Behörden und Gerichten durch (Kursort Luzern und Zürich). Weitere Informationen bei Caritas Schweiz: Bildungsangebote Dolmetschen und Migration oder bei INTERPRET: Aktuelle Ausbildungsangebote
  • Im Herbst 2018 führt Caritas Schweiz das Modul 8 Leiten von Informations- und Bildungsveranstaltungen im interkulturellen Kontext als Pilotprojekt durch. Die Anerkennung als Modulanbieter ist zur Zeit bei INTERPRET in Bearbeitung.

Ich brauche eine interkulturell dolmetschende Person

In der Regel läuft die Vermittlung einer interkulturell dolmetschenden Person über die regionalen Vermittlungsstellen. Sie vermitteln professionelle Dolmetschende vor Ort und via Telefon und Video.

In der Datenbank der ikDV können Sie direkt nach zertifizierten interkulturell Dolmetschenden suchen.

Ich interessiere mich für die Ausbildung

Die Ausbildung wird von Institutionen in den verschiedenen Regionen durchgeführt. Kursangebote, Termine etc. finden Sie in der Rubrik Aktuelle Kursangebote.

Das Qualifizierungssystem von INTERPRET (Zertifikat INTERPRET, Eidg. Fachausweis) wird in der Rubrik Qualifizierungssystem INTERPRET erklärt. 

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Qualifizierungsstelle (031 351 38 29) von 9:00 bis 12:30.